Auf
Vorschlag mehrerer Kulturschaffender Temeswars wird die Schauspielerin Ida
Jarcsek-Gaza am 15. Januar 2024, dem Tag der Nationalen Kultur, in einer
feierlichen Zeremonie zur Ehrenbürgerin der Stadt Temeswar ernannt.
Als
führende Persönlichkeit der Theaterszene und auch der deutschen Kultur in
Rumänien ist Ida Jarcsek-Gaza seit über einem halben Jahrhundert untrennbar mit
der Bestimmung des Deutschen Staatstheaters verbunden, wo sie unmittelbar nach
ihrem Abschluss an der deutschen Abteilung des Instituts für Theater- und Filmkunst
(IATC) Bukarest zu arbeiten begann.
Sie
trat in zahlreichen Rollen auf, darunter als Gretchen in Urfaust von
Johann Wolfgang von Goethe, als Yvette in Mutter Courage und ihre Kinder
von Bertolt Brecht, als Bernarda Alba in Bernarda Albas Haus von
Federico García Lorca, als Winnie in Glückliche Tage von Samuel Beckett,
als Mary Tyrone in Eines langen Tages Reise in die Nacht von Eugene
O'Neill oder als Firs in Der Kirschgarten von Anton P. Tschechow.
In
der Zeitspanne von 1992 bis 2003 war sie Dozentin am Lehrstuhl für
Schauspielkunst an der Musikhochschule der West-Universität Temeswar. Von 2003
bis 2007 war sie Intendantin des DSTT, wobei sie einen besonderen Wert auf neue
theatralische Ausdrucksformen legte und Kontakte zu Institutionen und Künstlern
aus dem deutschsprachigen Raum knüpfte.
Im
Laufe ihrer Karriere hat sie mit vielen wichtigen Theaterschaffenden
zusammengearbeitet, darunter Clemens Bechtel, Bocsárdi László, Alexander
Hausvater, Yuri Kordonsky, Otto Lang, Răzvan Mazilu, Volker Schmidt und Carmen
Lidia Vidu. Sie hat ebenfalls in Filmen und im Fernsehen mitgewirkt.
Die Energie und das Engagement der Schauspielerin Ida Jarcsek-Gaza inspirieren weiterhin das künstlerische Team des Deutschen Staatstheaters Temeswar, für das sie eine wichtige Mentorin war und bleibt.
Sie erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen:
-1981 - Darstellerpreis beim Kurztheaterfestival Großwardein (Oradea), für ihre Rolle aus Der Mann als Hund von Osvaldo Dragún
-1991 - Darstellerpreis beim Kurztheaterfestival in Großwardein (Oradea) für ihre Rolle in Christine Brückners Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen
-1992 - Darstellerpreis bei den Festspielen in Bacău, für ihre Rolle aus Und immer wieder Medea (Ungarische Medea) von Göncz Arpád
-1999 - Darstellerpreis beim Internationalen Festival für Studio-Theater, für ihre Rolle aus Glückliche Tage von Samuel Beckett
-2000 – „Stefan-Jäger”-Ehrendiplom und -medaille für besondere Verdienste in der Förderung des rumäniendeutschen Theaters verliehen von der Stiftung "Stefan Jäger"
-2002 - Kulturpreis des Temescher Kreisrats „Pro Cultura Timisiensis” für besondere Verdienste in der Förderung der Temescher Kultur
-2004, 2016 und 2019 - Ehrendiplom des Kreisrates für Verdienste in der Kulturtätigkeit des Kreises Timiș
-2023 - Preis des rumänischen Theaterverbandes (UNITER) für ihr gesamtes Schaffen