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Deutsches Staatstheater Temeswar

Amtszeit von DSTT-Intendant Vărșăndan beendet

1. November 2017

Das Temeswarer Bürgermeisteramt hat keinen neuen Intendanzvertrag mit Lucian Vărşăndan für eine weitere Amtszeit als Intendant des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) geschlossen.

Im April 2017 genehmigte der Temeswarer Stadtrat die positive Bewertung der bisherigen DSTT-Tätigkeit durch den hierfür bestimmten Fachausschuss – mit Note 9,88. Der Beschluss sieht ferner vor, Vărşăndan möge ein neues Managementprojekt für eine weitere fünfjährige Amtszeit einreichen, was dieser im September auch tat. Die weitere rechtsmäßige Etappe, nämlich die Prüfung des neuen Projektes durch einen Fachausschuss, wurde jedoch von der Stadtverwaltung nicht mehr organisiert, die Prozedur wurde seit Ende September nicht mehr weitergeführt. Es wurden keinerlei Gründe genannt.

Vărşăndan leitet das Haus seit 2007, seine zweite fünfjährige Amtszeit ging somit am 31. Oktober 2017 zu Ende.

Der in Arad geborene Lucian Vărşăndan absolvierte das Lenau-Lyzeum in Temeswar und anschließend das Studium der Philologie (Germanistik-Anglistik) und der Rechtswissenschaften an der Temeswarer West-Universität. Er wirkt am DSTT seit 1999.
2007 wurde der damals 31-Jährige zum Intendanten berufen. In dieser Eigenschaft setzte er sich vor allem für eine stärkere Sichtbarkeit des Hauses in der gesamtrumänischen Szene und für die Qualitätssicherung der Theaterarbeit ein. In dieser Zeit arbeiteten am DSTT bedeutende Gastkünstler aus dem In- und Ausland wie die Spielleiter Radu Afrim, László Bocsárdi, Alexandru Dabija, Alexander Hausvater, Yuri Kordonsky, Radu Alexandru Nica, Silviu Purcărete, Volker Schmidt, Gábor Tompa und Niky Wolcz, die Bühnenausstatter Dragoş Buhagiar, Judit Dobre-Kóthay und Helmut Stürmer, die Musiker Peter Oschanitzky und Vasile Şirli, die Schauspieler Miklós Bács und Sorin Leoveanu, die Choreografen Florin Fieroiu und Răzvan Mazilu u.v.a.

Es entstand eine Reihe geschätzter Inszenierungen unterschiedlicher Genres, wie z.B. Cabaret, derdiedans, Das Dschungelbuch, Eigentlich schön, Elektra, Die Fuchsiade, Hotel PM, Die kahle Sängerin, Die Kleinbürgerhochzeit, Das Mädchen im Goldfischglas, Das Missverständnis, Moliendo café, Die Mountainbiker, Die Möwe, Niederungen, Shaking Shakespeare, The Sound of Music, Die unglaubliche Geschichte der Eréndira u.a.

Das Theater trat auf den bedeutendsten Festivals in Rumänien, sowie in Deutschland, Georgien, Luxemburg, Moldawien und Polen auf. Für die Stärkung des Ensembles hat es Workshops und die Sommerschulen in Wolfsberg initiiert, zwecks Nachwuchsförderung wurde die theaterpädagogische Arbeit gestärkt.

Das Europäische Theaterfestival „Eurothalia“ wurde ins Leben gerufen und ausgebaut. Seine sieben Auflagen umfassten Aufführungen erstrangiger Produzenten aus Europa – wie z.B. das Maxim Gorki Theater Berlin, die Münchner Kammerspiele, Rimini Protokoll, Odin Teatret, She She Pop, Hebbel am Ufer Berlin, Gob Squad, les Ballets C de la B, Ultima Vez, Jüdisches Theater Warschau, Jan-Kochanowski-Theater Oppeln/Opole, Schauspielhaus Graz, Ungarisches Staatstheater Klausenburg, Odeon-Theater Bukarest – und Werke einiger der renommiertesten und innovativsten europäischen Künstler, wie Eugenio Barba, Oliver Frljić, Krzysztof Garbaczewski, Oskaras Koršunovas, Jan Lauwers, Alain Platel, Silviu Purcărete, Andrei Şerban, Wim Vandekeybus u.v.a.

2016 war Lucian Vărşăndan Staatssekretär im rumänischen Kulturministerium.

Für die nächsten Monate sind u.a. drei internationale Gastspiele in Deutschland und Luxemburg mit den Produktionen Antigone und Frühlings Erwachen, sowie auch die internationale Koproduktion Die Riesen der Berge von Pirandello, unter der Spielleitung des europaweit geschätzten Regisseurs Paolo Magelli, mit Künstlern aus fünf Ländern, im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes vorgesehen.

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