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Deutsches Staatstheater Temeswar

DSTT-Ensemble probt an "Lysistrata 3.0" nach Aristophanes, Regie führt Niky Wolcz, das Bühnenbild schuf Helmut Stürmer

17. März 2023

Das Deutsche Staatstheater Temeswar hat die Proben an der Aufführung "Lysistrata 3.0" aufgenommen. Die literarische Vorlage bildet das Stück "Lysistrata" von Aristophanes, doch einige Texteile stammen aus einem weiteren Drama des klassischen griechischen Autors sowie aus dem Stück "Die Schutzflehenden" des zeitgenössischen Theaterkünstlers Charles L. Mee. Niky Wolcz hatte zuletzt 2021 Georg Büchners Lustspiel "Leonce und Lena" am DSTT inszeniert. 2012 hatte er die Regie der Aufführung "Niederungen" inne, die nach den gleichnamigen Erzählungen von Herta Müller entstand. Das Buch der 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichneten Autorin war ihre erste Veröffentlichung, die Anfang der 1980er Jahre noch in Rumänien erschien. Für das Bühnenbild von "Lysistrata 3.0" konnte das DSTT erneut Helmut Stürmer gewinnen, der auch das Bühnenbild für "Leonce und Lena" schuf, und der 2018 für das Bühnenbild der DSTT-Aufführung "Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter" (Regie: Yuri Kordonsky) den Preis des rumänischen Theaterverbands UNITER erhielt. Ioana Popescu, die Bühnenbildnerin des DSTT, nahm einen UNITER-Preis für die Kostüme und Sandzeichnungen der gleichen Aufführung entgegen.

Kennen wir die Autoren der klassischen Antike? Die ehrliche Antwort darauf wäre ein Nein. Daher wissen wir auch nicht, dass sich diese Autoren unter anderem zu Fragen ihrer Zeit geäußert haben, Fragen, von denen einige bis in unsere Zeit hineinreichen, die angesichts des Überfalls der Ukraine durch Russland sogar brennend aktuell sind. Aristophanes war Zeuge des Peloponnesischen Krieges und schrieb Stücke, die diesen Krieg zum Thema haben. Mehr noch: Es gelang ihm sogar eine Komödie dazu, "Lysistrata". Darin geht es um die Männer, die den Krieg beginnen, und um die Frauen Athens und Spartas, die den Frieden herbeiführen wollen, indem sie sich ihren Männern sexuell verweigern. Nach einigen Verwicklungen führt der Liebesentzug tatsächlich zum Erfolg.


Mit: Ioana Iacob, Enikő Blénessy, Daniela Török, Olga Török, Isa Berger, Tatiana Sessler-Toami, Alma Diaconu, Simona Vintilă, Aida Olaru, Dana Borteanu, Maria Gagea (a.G.), Jacqueline Kohl (a. G.), Boris Gaza, Franz Kattesch, Harald Weisz, Daniel Ghidel, Richard Hladik, Rareș Hontzu, Alexandru Mihăescu, Yannick Becker, Robert Bogdanov-Schein, Radu Brănici

Inszenierung: Niky Wolcz (a.G.) Bühnenbild: Helmut Stürmer (a.G.) • Kostüme: Ioana Popescu • Dramaturgie: Rudolf Herbert • Musikalische betreuung: Roxana Ardeleanu (a. G.) • Sprecherzieherische Betreuung: Gabriele Chiteală (a.G.) • Bühnenbildassistenz: Zsolt Fehérvári (a.G.) • Regieassistenz: Isolde Cobeţ • Maske: Bojita Ilici • Inspizient: Costinel Stănescu

Niky Wolcz wurde in Temeswar geboren und studierte Schauspiel an der Theater- und Filmhochschule in Bukarest. Seine Karriere als Schauspieler begann er am DSTT, später spielte er auch am renommierten Bulandra-Theater in Bukarest und wirkte in Lucian Pintilies Film "Reconstituirea" mit, der rumänische Filmgeschichte schrieb. Nach seiner 1975 erfolgten Ausreise inszenierte er an zahlreichen großen Schauspielhäusern Deutschlands, darunter in Bochum, Frankfurt, Essen und Freiburg. Zu seinen Regiearbeiten zählen "Macbeth" von W. Shakespeare, "Warten auf Godot" von S. Beckett und die Oper "Don Giovanni" von W. A. Mozart. Ab Mitte der 1990er Jahre unterrichtete Wolcz zusammen mit seiner Frau Ursula Wolcz und Andrei Șerban Schauspiel an der Columbia Universität in New York. Als Spielleiter beziehungsweise als Choreograf arbeitete er unter anderem am La MaMa Theater in New York, am American Repertory Theatre Boston sowie an der New Yorker Metropolitan Opera.

Helmut Stürmer, in Temeswar geboren, schloss 1967 sein Studium an der Bukarester Kunstakademie "Nicolae Grigorescu" ab und arbeitete danach als Bühnenbildner am Theater in Hermannstadt/Sibiu, am Bulandra-Theater in Bukarest, doch auch an den Theatern in Brașov/Kronstadt, in Klausenburg/Cluj-Napoca sowie in Temeswar/Timișoara. Zudem machte er sich als Bühnen- und/oder Kostümbildner rumänischer Filmproduktionen einen Namen. Es folgten zahlreiche Engagements im Ausland, darunter in den 1970er Jahren in Köln, an den Kammerspielen in München und am Old Tote Theatre im australischen Sidney.

1977 übersiedelte Stürmer in die Bundesrepublik Deutschland und arbeitete an vielen Theatern Deutschlands sowie Europas. Nach dem Ende des Kommunismus wurde er erneut auch an Theatern in Rumänien tätig. Er wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt: 2001 zeichnete ihn der rumänische Theaterverband UNITER für sein gesamtes Schaffen aus, 2018 erhielt er für das Bühnenbild der DSTT-Inszenierung "Die unglaubliche und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter" den Preis für das beste Bühnenbild des Jahres 2017, und 2021 wurde ihm in der Kategorie Darstellende Kunst der rumänische Orden "Kulturelle Leistung" im Rang eines Kommandanten verliehen.

Ioana Popescu hat an der Bukarester Universität für Kunst Bühnenbild studiert und war danach als Bühnenbildnerin am Nationaltheater in Neumarkt am Mieresch/Târgu Mureș tätig. 2011 wechselte sie ans Deutsche Staatstheater Temeswar, wo sie für zahlreiche Ausstattungen verantwortlich zeichnete. Für die Aufführung "Titus Andronicus" schuf sie das Bühnenbild und die Kostüme, für "Europa" ebenfalls Bühnenbild und Kostüme, für "Frühlings Erwachen" und "Leonce und Lena" waren es die Kostüme.

Ioana Popescu arbeitete auch mit anderen Theatern Rumäniens, darunter mit dem Nationaltheater Bukarest, dem Ungarischen Staatstheater Klausenburg/Cluj-Napoca, dem Klassischen Theater "Ioan Slavici" aus Arad sowie mit Spielleitern aus dem In- und Ausland zusammen, darunter mit Radu Alexandru Nica, Yuri Kordonsky, Răzvan Mazilu, Alexandru Dabija und Charles Muller.
2018 erhielt sie für die Kostüme und Sandzeichnungen der Aufführung "Die unendlich traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter" den Preis des rumänischen Theaterverbands UNITER, während Helmut Stürmer für das Bühnenbild der gleichen Produktion ausgezeichnet wurde.

Wir laden Sie herzlich in unser Theater ein!

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